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Wie entstand Allerseelen?

Cluny – im Burgund. Es lag an der glorreichen Benediktinerabtei von Cluny (910-1790), dass der Gedenktag von Allerseelen, den wir immer noch alljährlich am 2. November für die Seelen aller Getauften feiern, eingeführt wurde, und zwar dank der Initiative des heiligen Abtes Odilo von Cluny (994-1049). Der Verstorbenen zu gedenken wird somit von der privaten Frömmigkeit in die offizielle Liturgie übertragen.

 

Die Wahl des Datums wurde nicht dem Zufall überlassen. Odilo, fünfter Abt von Cluny, ging es darum, dieses Totengedenken in die himmlische Perspektive des Hochfestes von Allerheiligen zu stellen, und dadurch eine Verbindung zwischen Himmel und Fegefeuer zu schaffen.

In der Tat war die Idee, die Toten gemeinsam an einem festen Tag zu feiern, der nicht weit von Allerheiligen entfernt ist, schon vorhanden. Die Abteien von St. Gallen und Reichenau hatten bereits eine Gedenkfeier für den 14. November sowie die Abtei von Fulda für den 11. Oktober festgelegt. Die Initiative von Odilo fixiert und institutionalisiert lediglich eine bereits etablierte Praxis.

 

Dennoch lässt sich der Erfolg dieser liturgischen Unterstützung für die Verstorbenen nicht erklären, ohne das riesige geistliche Prestige und den Einfluss auf die gesamte Kirche zu berücksichtigen, die Cluny damals ausübte. Diese Abtei war ihren Satzungen gemäß von jeglicher weltlichen und kirchlichen Autorität exemt und allein Rom unterstellt. Ferner sind die 1.200 Töchterklöster für insgesamt 20.000 Mönche zu erwähnen, um das Ausmaß derartigen Erfolgs zu messen. Einer der wichtigsten Aspekte des klösterlichen Lebens in Cluny war die ständige Praxis des Gebets für die Seelen der Verstorbenen. So war es möglich, im Cluny-Verband bis zu 900 hl. Messen innerhalb eines Monats für die Seele eines lieben Verstorbenen lesen lassen.

 

Dies wurzelte in dem festen Glauben, dass Gebete den Seelen im Fegefeuer, die sich auf die Begegnung mit Gott vorbereiten, helfen können, um den ewigen Frieden zu erlangen. Schon in der Spätzeit des Alten Testaments in 2 Makk 12,42-44 wird diese Praxis erstmals erwähnt:

 

„Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte die Leute, sich von Sünden rein zu halten…Er veranstaltete eine Sammlung, …damit man…ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.“

 

Die Benediktinermönche widmeten einen großen Teil ihres Tages diesen Gebeten, da sie fest an die Bedeutung ihrer spirituellen Rolle glaubten.

Der liturgische Beschluss, welcher den 2. November als Gedenktag für unsere Verstorbenen einführt, wurzelt insbesondere im Werk des heiligen Papstes und Mönchs Gregor des Großen (540-604), welcher in seinen Dialogen eine Lehre von der Sühne und dem reinigenden Feuer darlegt, in dem die schweren Sünden vergeben werden, wie es Holz, Heu und Stroh verbrennt.

 

Der Einfluss von Cluny reichte weit über die Klostermauern hinaus und trug dazu bei, die Bedeutung des Gebets für die Toten in der ganzen Kirche zu verbreiten.

 

Samuel Giuliano OT

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